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Silke Mader erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement in der Früh- und Neugeborenengesundheit

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München, 28. Juni 2024 – Silke Mader, Mitgründerin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI), wurde für ihr herausragendes Engagement für Frühgeborene und deren Familien mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Diese höchste Anerkennung würdigt ihre langjährigen Verdienste um die Gesundheit von Früh- und Neugeborenen.

©EFCNI: Silke Mader wird von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

©Bundesregierung / Jesco Denzel

Die feierliche Verleihung des Ordens fand gestern durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen seiner “Ortszeit Deutschland”-Reise im Alten Schulhaus in Weiden in der Oberpfalz statt. Steinmeier lobte den unermüdlichen Einsatz zum Wohle des Gemeinwesens: „Das Engagement, das ich heute hier beispielhaft auszeichne, ist kostbar für die Gesellschaft, weit über das nahe Umfeld der Ordensträger hinaus.”

Für Silke Mader ist die Auszeichnung eine besondere Anerkennung: „Es ist eine außergewöhnliche Wertschätzung für mich und meine Arbeit zum Wohle der Allerkleinsten. Die Erfolge zur Verbesserung der Situation von Frühgeborenen und ihren Familien in Deutschland, Europa und weltweit wären ohne die Unterstützung zahlreicher Akteure über die vergangenen Jahre nicht möglich gewesen. Mein aufrichtiger Dank gilt daher allen Wegbegleiter:innen für die Förderung dieser wichtigen Arbeit, für die es noch viel zu tun gibt.”

Jahrzehntelanges Engagement für Frühgeborene 

©EFCNI: Lukas, Silke und Oliver Mader gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier

Silke Maders Engagement begann aus persönlicher Betroffenheit: Im Alter von 25 Jahren erlebte sie eine Schwangerschaftskomplikation, das HELLP-Syndrom. In der 25. Schwangerschaftswoche wurden ihre Zwillinge geboren, von denen ihre Tochter Lena eine Woche später verstarb. Ihr Sohn Lukas konnte nach viereinhalb Monaten intensivmedizinischer Betreuung nach Hause entlassen werden. Heute ist Lukas 27 Jahre alt und wird in Kürze seine Promotion starten. Dank der engagierten Fürsorge seitens der Eltern und spezialisierter Fachleute geht es ihm heute gut. Doch das ist keineswegs selbstverständlich. Silke Mader hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, allen Kindern eine gute Gesundheitsfürsorge und einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

Dieser persönliche Schicksalsschlag motivierte Mader, sich ab 1999 ehrenamtlich bei „Frühchen München e.V.“ einzusetzen, wo sie 2003 den Vorsitz übernahm. Im selben Jahr wurde sie Vorsitzende des Bundesverbandes „Das frühgeborene Kind e.V.“. 2008 erweiterte sie ihr Engagement über Deutschland hinaus und wurde Mitgründerin der Stiftung European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI), die erste europaweite Organisation zur Vertretung der Interessen Früh- und Neugeborener sowie deren Familien.

©EFCNI: Silke Mader 1997 beim ersten Känguruhn mit Sohn Lukas

Internationale Anerkennung 

Seit 2010 ist Silke Mader als Expertin in den verschiedensten Forschungsprojekten und Beratungsgremien tätig, unter anderem bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dort vertritt sie die Stimme der zu früh, zu klein oder zu krank geborenen Kinder und deren Familien – weltweit. Ihrem unermüdlichen Einsatz und der Mobilisierung von Netzwerken aus Betroffenen, Fachleuten und Entscheidungstragenden ist es zu verdanken, dass der 17. November mit der Farbe Lila und der symbolischen Sockenschnur seit nunmehr 16 Jahren als internationaler Welt-Frühgeborenen-Tag fest etabliert ist.

Preisgekrönte Arbeit und zukünftige Ziele 

Silke Mader wurde bereits 2013 von der ZDF-Redaktion ML mona lisa mit dem Prix Courage zur „Frau des Jahres“ ernannt. Internationale Anerkennungen wie die Ernennung zum Ashoka-Fellow 2015 oder die Bayerische Verdienstmedaille für Gesundheit und Pflege folgten ebenso wie Projektpreise für die Entwicklung europäischer Referenzstandards, die mit dem Innovationspreis „Land der Ideen” ausgezeichnet wurden.  

Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt bis heute auf der Implementierung von Qualitätsstandards in der Versorgung von Schwangeren, Früh- und Krankgeborenen und deren Familien. Sie setzt sich dafür ein, dass Eltern aktiv in die Versorgung ihrer Kinder einbezogen werden und auch nach der Entlassung aus der Klinik umfassende Information, Nachsorge und Unterstützung erhalten. „Diese Maßnahmen führen zu einer besseren Entwicklung nach einem schwierigen Start ins Leben“, betont Mader. „Dafür setzen wir uns ein – in Deutschland, in ganz Europa und weltweit.“

Über EFCNI 

Die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) ist die erste europaweite Organisation und das Netzwerk zur Vertretung der Interessen von Früh- und Neugeborenen und deren Familien. Sie bringt Eltern und Fachleute verschiedener Disziplinen der Medizin und Wissenschaft mit dem gemeinsamen Ziel zusammen, langfristig die Gesundheit von Früh- und Neugeborenen zu verbessern. Die Vision von EFCNI ist es, jedem Kind den besten Start ins Leben zu ermöglichen. 

Die Stiftung wird unterstützt von Chiesi, Nestlé Nutrition Institute, Sanofi, AstraZeneca, Baxter, DSM, GE Healthcare, Johnson&Johnson, Prolacta und anderen privaten Unternehmen sowie individuellen Spendern. Darüber hinaus erhält EFCNI Mittel aus dem Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation Horizont 2020.  

Weitere Informationen unter: www.efcni.org 

Pressemitteilung hier herunterladen: Download EFCNI Pressemitteilung 

Pressekontakt 

European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI)
Silke Mader
Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende
Telefon: +49 (0)170 169 56 04
E-Mail: silke.mader@efcni.org 

Pressebilder 

Bildabdruck honorarfrei mit Nennung des Copyrights ©EFCNI.
Weitere Pressebilder von der Ordensverleihung können direkt bei der Bundesbildstelle des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung bestellt werden unter 030 18272 2336 oder via E-Mail: bilderdienst@bpa.bund.de. Dort erhalten Sie auch Informationen zu den Nutzungsbedingungen und -entgelten. 

Fakten zur Frühgeburt1

  • Normale Schwangerschaftsdauer: 37-42 Wochen 
  • Frühgeburt: Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche 
  • Extrem frühe Frühgeburt: <28 Wochen 
  • Extreme Frühgeburt: 28 bis <32 Wochen 
  • Mittlere bis späte Frühgeburt: 32 bis <37 Wochen 
  • Späte Frühgeburt: 34-37 Wochen

Kennzahlen zur Frühgeburt: 

  • Jährliche Frühgeburten weltweit: 13,4 Millionen2
  • Davon in Europa: >500.0003
  • Davon in Deutschland: >60.0004
  • Frühgeburtenrate weltweit: 1 von 10 Babys (9,9%)5
  • Hauptursache für Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren: Komplikationen bei Frühgeburten1, 6
  • Todesfälle durch Frühgeburtskomplikationen: ~900.0001
     

Frühgeburt im Überblick: Factsheet Frühgeburt

Quellen:

  1. World Health Organization. Preterm Birth. 2023.
    https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/preterm-birth
  2.  World Health Organization. Born too soon: decade of action on preterm birth. 2023.  
  3. https://www.who.int/publications/i/item/9789240073890
  4. EU Horizon. Cutting the risks of premature birth. 2020.
    https://projects.research-and-innovation.ec.europa.eu/en/horizon-magazine/cutting-risks-premature-birth 
  5. IQTIG. Bundesauswertung Geburtshilfe. 2020.
    https://iqtig.org/downloads/auswertung/2020/16n1gebh/QSKH_16n1-GEBH_2020_BUAW_V01_2021-08-10.pdf  
  6. The Lancet. Eric O Ohuma et al. National, regional, and global estimates of preterm birth in 2020, with trends from 2010: a systematic analysis. 2023.
    https://doi.org/10.1016/S0140-6736(23)00878-4  

 


English version

Silke Mader receives Federal Cross of Merit for her commitment to preterm and newborn health

Munich, 28 June 2024 – Silke Mader, co-founder and Chairwoman of the European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI), has been awarded the Cross of the Order of Merit of the Federal Republic of Germany for her outstanding commitment to preterm infants and their families. This highest honour recognises her many years of service to the health of preterm and newborn babies. 

©EFCNI: Silke Mader is honoured with the Federal Cross of Merit by President Frank-Walter Steinmeier

©EFCNI: Lukas, Silke and Oliver Mader together with the President Frank-Walter Steinmeier

The award ceremony was held yesterday by President Frank-Walter Steinmeier as part of his “Local Time Germany” tour in Weiden in the Oberpfalz region of Bavaria (Upper Palatinate). Steinmeier praised the tireless efforts for the good of society: “The commitment I honour here today is valuable for society, far beyond the immediate environment of the recipients of the Order.”

For Silke Mader, the award is a special recognition: “It is an extraordinary honour for me and my work on behalf of the very smallest. The successes in improving the situation of preterm babies and their families in Germany, Europe and worldwide would not have been possible without the support of numerous stakeholders over the past few years. I would therefore like to express my sincere thanks to all those who have supported this important work, for which there is still much to be done.”

Decades of commitment to preterm babies 

Silke Mader’s unwavering commitment to improving maternal and newborn care was born out of a harrowing personal experience: at the age of 25, she experienced a pregnancy complication called HELLP syndrome. Her twins were born at 25 weeks gestation, and her daughter Lena passed away a week later. Her son Lukas was discharged home after four and a half months of intensive medical care. Today, Lukas is 27 years old and about to start his doctoral studies. Thanks to the dedicated care of his parents and specialised experts, he is doing well today. However, this is by no means a matter of course. Silke Mader has therefore set herself the objective of ensuring that all children receive optimal healthcare and a good start in life. 

This personal experience inspired Mader to become a volunteer with the association “Frühchen München e.V.” in 1999, where she assumed the role of chairwoman in 2003. In the same year, she became chairwoman of the federal association “Das frühgeborene Kind e.V.”. In 2008, she extended her commitment beyond Germany, becoming a co-founder of the European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI), the first Europe-wide organisation to represent the interests of preterm and newborn babies and their families.

©EFCNI: Silke Mader in 1997 at her first kangaroo session with her son Lukas

International recognition 

Since 2010, Silke Mader has worked as an expert in various research projects and advisory bodies, including the World Health Organisation (WHO). In this capacity, she represents the voices of children born too soon, too small or too sick, and their families – worldwide. It is thanks to her tireless efforts and the mobilisation of networks of those affected, experts and decision-makers that 17 November, with its purple colour and symbolic sock string, has now been firmly established as international World Prematurity Day for 16 years.

Award-winning work and future goals 

In 2013, Silke Mader was named “Woman of the Year” by the ZDF editorial team “ML mona lisa” and awarded with the Prix Courage. This was followed by international accolades, including being named an Ashoka Fellow in 2015 and the Bavarian Medal of Merit for Health and Care. Additionally, she was the recipient of project awards for the development of European reference standards which were honoured with the “Land of Ideas” innovation award.  

To this day, Mader’s work continues to focus on the implementation of quality standards in the care of pregnant women, preterm and sick babies and their families. She is dedicated to ensuring that parents are actively engaged in the care of their children and also receive comprehensive information, aftercare and support following their discharge from hospital. “These measures result in enhanced developmental outcomes after a difficult start in life,” states Mader. “We are dedicated to this goal – in Germany, throughout Europe, and worldwide.”

About EFCNI 

The European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) is the first pan-European organisation and network to represent the interests of preterm and newborn infants and their families. It brings together parents, healthcare experts from different disciplines, and scientists with the common goal of improving the long-term health of preterm and newborn infants. EFCNI’s vision is to ensure the best start in life for every baby. 

EFCNI receives funding from its corporate partners Chiesi, Nestlé Nutrition Institute, Sanofi, AstraZeneca, Baxter, DSM, GE HealthCare, Johnson&Johnson and Prolacta, as well as from other private companies and individual donors. In addition, the foundation receives funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme.  

For further information please visit: www.efcni.org 

Press contact 

European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI)
Silke Mader
Chairwoman of the Board
Phone: +49 (0) 170 169 56 04
E-mail: silke.mader@efcni.org   

Press photos 

Reproduction free of charge, subject to attribution ©EFCNI.
Further press photos of the award ceremony can be ordered directly from the Federal Photo Centre of the Press and Information Office of the Federal Government on +49 (0) 30 18272 2336 or by e-mail:
bilderdienst@bpa.bund.de. There you will also find information on terms of use and fees.

Facts about preterm birth1: 

  • Normal gestation: 37-42 weeks 
  • Preterm birth: birth before the 37 weeks’ gestation 
  • Extremely early preterm birth: <28 weeks 
  • Extremely preterm birth: 28 to <32 weeks 
  • Medium to late preterm birth: 32 to <37 weeks 
  • Late preterm birth: 34-37 weeks

Key figures on preterm birth: 

  • Annual preterm births worldwide: 13.4 million2
  • Thereof in Europe: >500,0003
  • Of which in Germany: >60,0004
  • Preterm birth rate worldwide: 1 in 10 babies (9.9%)5
  • Main cause of death in children under 5 years of age: Complications of preterm birth1, 6
  • Deaths due to preterm birth complications: ~900.0001

Preterm birth at a glance: Factsheet Preterm Birth

Sources:

  1. World Health Organisation. Preterm Birth. 2023.
    https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/preterm-birth 
  2. World Health Organisation. Born too soon: decade of action on preterm birth. 2023.  
  3. https://www.who.int/publications/i/item/9789240073890
  4. EU Horizon. Cutting the risks of premature birth. 2020.
    https://projects.research-and-innovation.ec.europa.eu/en/horizon-magazine/cutting-risks-premature-birth
  5. IQTIG. Federal evaluation of obstetrics. 2020.
    https://iqtig.org/downloads/auswertung/2020/16n1gebh/QSKH_16n1-GEBH_2020_BUAW_V01_2021-08-10.pdf  
  6. The Lancet. Eric O Ohuma et al. National, regional, and global estimates of preterm birth in 2020, with trends from 2010: a systematic analysis. 2023.
    https://doi.org/10.1016/S0140-6736(23)00878-4